Steigerung der Energieeffizienz – Wie Niedertemperatur-Heizsysteme bis zu 30 % Energie sparen können
In dem Bemühen, unsere Gebäude energieeffizienter zu machen, stellen viele Hausherren auf Niedertemperatur-Heizsysteme um. In älteren Gebäuden ist dies oft mit dem Einbau eines neuen Heizkessels verbunden, was wiederum den Austausch der meisten Heizkörper nach sich zieht. Die Entscheidung, das Heizsystem zu erneuern, ist also mit gewissen Kosten verbunden. Diese werden aber zweifellos auf lange Sicht durch den geringeren Energieverbrauch, der laut unserer Studie bis zu 30 % betragen kann, wieder ausgeglichen. Das genaue Einsparpotenzial muss natürlich individuell berechnet werden, da jede Immobilie gesondert bewertet wird und allgemeine Empfehlungen nur als Richtwert dienen können. Tatsache ist jedoch, dass moderne Heiztechnik nur dann ihr maximales Potenzial entfaltet, wenn die Wärmeerzeuger, die Wärmeüberträger und die Regelungstechnik optimal aufeinander abgestimmt sind.
Renovierung von Heizsystemen zur Energieeinsparung
Da Gebäude für etwa 40 % des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich sind und fast die Hälfte dieses Energieverbrauchs auf die verschiedenen HLK-Systeme zurückzuführen ist, spielt das Heiz- und Kühlsystem eine wichtige Rolle beim Energiesparen. Dieses Einsparpotential kann jedoch nur dann maximiert werden, wenn das Gebäude und die Anlagentechnik als Ganzes betrachtet werden.
Die Absenkung der Systemtemperaturen mit Hilfe der Brennwerttechnik ist ein Schritt in die richtige Richtung. Bei niedrigen Systemtemperaturen kann mehr Wärme aus dem Abgas zurückgewonnen werden, was den Wärmeverlust reduziert und den Wirkungsgrad der Heizungsanlage erhöht. Um das volle Einsparpotenzial der Brennwerttechnik auszuschöpfen, sind moderne Regelungstechnik und der Einsatz erneuerbarer Energien (z. B. durch Solarunterstützung) erforderlich.
Das bedeutet, dass bei der Installation eines neuen Heizkessels und der Absenkung der Systemtemperaturen die Wärmeüberträger, bei denen es sich in den meisten Fällen um Heizkörper handelt, an das neue Temperaturniveau angepasst werden sollten. Technische Entwicklungen und verschiedene konstruktive Maßnahmen, unter anderem die Form und Anordnung der Konvektionsbleche, haben dafür gesorgt, dass die Heizkörper heute wesentlich effizienter sind. Dadurch können sie bei gleicher Größe trotz niedriger Systemtemperaturen die gleiche Wärmeleistung erbringen wie Altheizkörper. Heute gibt es auch gebläseunterstützte Heizkörper, wie den E2-Wärmepumpenheizkörper, und Gebläsekonvektoren, wie den iVector S2, die bei Temperaturen unter 40 °C betrieben werden können.
Eine hochdynamische Fußbodenheizung eignet sich ebenfalls gut für die Brennwerttechnik. Wo es sinnvoll ist, können Heizkörper und Fußbodenheizung auch zusammen installiert werden.
Schritt für Schritt Energie sparen
Obwohl es ein Traumszenario sowohl für Gebäudeeigentümer als auch für den Planeten wäre, mit nur ein oder zwei Eingriffen eine beträchtliche Menge an Energie zu sparen, sieht die Realität leider anders aus. Hier stellen wir fest, dass es sich eher um einen langfristigen Prozess handelt, bei dem im Rahmen des verfügbaren Budgets und der verfügbaren Zeit gelegentliche Optimierungen vorgenommen werden. Genau das wurde in einer Studie simuliert, die wir bereits vor einigen Jahren in Auftrag gegeben haben. Obwohl wir wissen, dass sich sowohl die Bauverfahren als auch die Heizungstechnologie seither weiterentwickelt haben, liegen die Gesetze der Thermodynamik unverändert vor und bestätigen, dass die durchgeführte Studie auch heute noch sehr aktuell ist.
Altes und neues Heizsystem im Vergleich
Phase 1: keine Energiesparmaßnahmen / Phase 2: Optimierung der Wärmedämmung / Phase 3: Austausch von DIN-Radiatoren durch moderne Niedertemperatur-Heizkörper
Die Studie vergleicht den Energieverbrauch eines 18 m² großen Wohnraums vor und nach der Durchführung von Energiesparmaßnahmen. Im Ausgangszustand hat der Raum einen Wärmebedarf von 125 W/m², also 2250 W. Es werden alte Röhrenheizkörper 110/600 nach DIN 4703 mit Standardtemperaturen von 90/70/20 °C eingesetzt. Um den Wärmebedarf zu decken, sind die Heizkörper 1600 mm lang.
Zunächst wird die Wärmedämmung des Gebäudes optimiert, wodurch sich der Wärmebedarf auf fast 1170 W halbiert. Dies ermöglicht niedrigere Vorlauftemperaturen von 62/50/20 °C. Die Systemtemperaturen können vorerst mit dem vorhandenen Heizkessel abgesenkt werden. Ein neuer Brennwertkessel wird jedoch einen höheren Wirkungsgrad ermöglichen.
Um den Energieverbrauch des Systems weiter zu optimieren und sicherzustellen, dass die Wärmeüberträger gut an das neue Temperaturniveau angepasst sind, werden in der Studie die Röhrenheizkörper durch moderne Heizkörper vom Typ 22 ersetzt. Wenn die Länge der Heizkörper mit 1600 mm bestehen bleibt, können die Systemtemperaturen mit diesen neuen Heizkörpern noch weiter auf 50/41/20 °C gesenkt werden.
Reduzierter Energieverbrauch und höherer Komfort
Die Kombination all dieser Energiesparmaßnahmen bringt mehrere Vorteile. Zunächst einmal minimiert die optimierte Dämmung Wärmeverluste durch Risse in Wänden, Fenstern und Türen und ist Voraussetzung für den Einsatz einer Wärmepumpe, falls diese später eingebaut wird. Zweitens reduzieren die niedrigeren Systemtemperaturen die Wärmeverluste in den Verteilungsleitungen und ermöglichen den optimalen Einsatz eines Brennwertkessels. Die neuen Heizkörper wiederum sind mit einer effizienteren Regelungstechnik ausgestattet, die eine präzise Temperaturregelung ermöglicht, um den Energieverbrauch weiter zu optimieren. Die Studie zeigt, dass es möglich ist, im Vergleich zur alten Situation 15 bis 30 % Energie zu sparen, wenn alle Maßnahmen kombiniert werden. Der dadurch entstehende verbesserte Raumklima-Komfort ist ein Plus für die Bewohner eines jeden Gebäudes.
Schrittweiser Prozess
Wie die Studie unterstreicht, sind mehrere Puzzleteile erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Verbesserung der Energieeffizienz unserer Gebäude und die Senkung unserer Energierechnungen sowie die Verringerung unserer Auswirkungen auf den Klimawandel ist ein schrittweiser Prozess, bei dem jede Maßnahme zum Endergebnis beiträgt. Wenn ein Gebäude gut gedämmt ist und seine U-Werte optimiert sind, lassen sich durch eine Renovierung der Heizungsanlage mit einem neuen Kessel und modernen, hydraulisch abgeglichenen Niedertemperatur-Heizkörpern beträchtliche Energieeinsparungen erzielen, und zwar für jedes einzelne Gebäude.
Wenn Sie weitere Informationen über das Energiesparen oder den einfachen Austausch alter Radiatoren durch moderne Niedertemperatur-Heizkörper wünschen, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir sind gerne bereit, auf alle eventuell anfallenden Fragen einzugehen.
Unser Tipp: Mit dem perfekten Renovierungsduo ist es einfach, auf ein Niedertemperatur-Heizsystem umzustellen und damit sogar bis zu 30 % Energie einzusparen.