Die wichtige Rolle von Verteilern und Durchflussmessern für ein ausgeglichenes Fußbodenheizungssystem
Bei der Planung eines Fußbodenheizungs- und -kühlungssystems werden oft zuerst die Art des Systems und die Rohre geprüft und festgelegt. Die Verteiler und Durchflussmesser sind jedoch ebenso wichtig, da sie eine wesentliche Rolle bei der Regulierung der Wasserverteilung und der Durchflussmengen spielen und eine optimale Systemleistung gewährleisten. In diesem Artikel gehen wir auf die Bedeutung von Verteilern und Durchflussmessern für Fußbodenheizungen ein und erläutern, wie sie zu einer ausbalancierten, effizienten Heizlösung beitragen.
Welche Rolle spielen Fußbodenheizungsverteiler und Durchflussmesser?
Der Verteiler ist das Herzstück des Fußbodenheizungssystems. Er ist der zentrale Knotenpunkt, an dem die Vor- und Rücklaufleitungen der verschiedenen Kreisläufe zusammenlaufen. Er verbindet die Rohrleitungen mit der Wärmequelle und leitet das Wasser aus dem Heizkessel oder der Wärmepumpe mit der richtigen Durchflussmenge in jeden Heizkreis.
Ein Verteiler besteht aus einem Vorlauf- und einem Rücklaufverteiler. Der Vorlaufverteiler wird vom Warmwasser aus der Wärmequelle gespeist und ist heute üblicherweise mit Durchflussmessern ausgestattet, die die Durchflussmenge in jedem Kreislauf anzeigen. Die berechnete Durchflussmenge jedes einzelnen Kreises wird am Durchflussmesser oder einen einstellbaren Rücklaufventil eingestellt.
Der Rücklaufverteiler (untere Reihe) ist mit Ventilen ausgestattet, die die einzelnen Kreisläufe je nach Einstellung des Raumthermostats öffnen oder schließen.
Warum ist es so wichtig, ein Fußbodenheizungssystem auszubalancieren?
Etwa 85 % der Altanlagen und 60 % der neuen Fußbodenheizungen sind nicht hydraulisch abgeglichen. Dabei ist der Abgleich eine wichtige Voraussetzung für die optimale Funktion und den energieeffizienten Betrieb der Heizungsanlage. Nur wenn das System korrekt abgeglichen ist, erhält jeder Heizkreis genau die Wassermenge welche er zur Deckung der Heizlast benötigt. Weder zu viel, noch zu wenig. Außerdem sorgt ein abgeglichenes System für eine schnelle und gleichmäßige Erwärmung sowie für eine höhere Regelgenauigkeit, was wiederum zu einer besseren Regelgüte und einem geringeren Energieverbrauch führt.
Olaf Kloetzel, Produktmanager Flächenheizung und -kühlung bei VOGEL&NOOT, erklärt: „Wasser fließt immer den Weg des geringsten Widerstandes. Das gilt auch für das Heizungswasser, das durch die parallel angeordneten Heizkreise einer Flächenheizung fließt. Aufgrund der unterschiedlichen Flächengrößen haben die Kreise unterschiedliche Längen und damit unterschiedliche Druckverluste. Wenn Sie das System nicht hydraulisch abgleichen, werden die kurzen Heizkreise überversorgt, was zu überhitzten Räumen führt, während die langen Kreise nicht genug Wasser erhalten. Daher müssen Sie die Durchflussmengen an die Länge der Rohre und den Heizbedarf in jedem Heizkreis anpassen. Durch den Abgleich des Systems entsteht in den kürzeren Kreisläufen ein zusätzlicher Druckverlust, so dass am Ende jeder Heizkreis den gleichen Widerstand hat und die benötigte Wassermenge erhält. Auf diese Weise erzeugen Sie eine gleichmäßige und angenehme Wärme über die gesamte Bodenfläche.“
Hydraulischer Abgleich bei der Planung von Fußbodenheizungen
Bevor Sie das System korrekt ausbalancieren können, müssen Sie natürlich wissen, welche Werte Sie an den Durchflussmessern einstellen müssen. Diese werden während der Planung des Systems berechnet und sind in der Regel in den Auslegungsunterlagen enthalten. Die folgenden Schritte sind wichtig, um eine korrekte (nachträgliche) Berechnung zu erreichen:
- Bestimmen Sie die Heizfläche des Heizkreises (m²).
- Ermitteln Sie die Heizlast der Kreisfläche. Dazu multiplizieren Sie die gebäudespezifische Heizlast in W pro m² mit der Heizkreisfläche. Bei bestehenden Gebäuden ist der Wärmebedarf oft eine grobe Schätzung auf der Grundlage des Baujahrs. Bei älteren Gebäuden (Baujahr ca. 1995) liegt die Heizlast beispielsweise bei etwa 100 W/m² , während sie bei modernen Gebäuden (Baujahr ca. 2004) eher bei 50 W/m liegt.
- Bestimmen Sie den Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf . Ein üblicherweise verwendeter Referenzwert ist 7 K.
- Sie können nun den Wasserdurchfluss für den Heizkreislauf (l/min) berechnen, indem Sie die Heizlast durch die Temperaturdifferenz und durch 70 dividieren.
Zum Beispiel hat ein Heizkreis von 4,5 m² in einem Gebäude mit einer spezifischen Heizlast von 70 W/m² eine Heizlast von 315 W. Wenn wir dann eine Temperaturdifferenz von 7 K zwischen Vor- und Rücklauf haben, ergibt sich eine benötigte Wassermenge von 0,65 Litern pro Minute, um den Raum zu erwärmen.
Wenn Sie nicht über die Mittel oder die Zeit verfügen, um diese Art von Berechnungen für Ihr(e) Projekt(e) durchzuführen, können Sie jederzeit unseren Berechnungsservice oder unseren Online Kalkulator in Anspruch nehmen. Unsere geschulten Experten entlasten Sie gerne und übernehmen die Auslegung der Fußbodenheizung und alle damit verbundenen Aufgaben.
Wie stellt man einen Fußbodenheizungsverteiler und Durchflussmesser ein?
Sobald Sie die in jedem Heizkreis benötigte Wassermenge kennen, können Sie die Durchflussmengen an den Durchflussmengenmessern anpassen. Sie können die Wassermenge leicht im Schauglas des Durchflussmengenmessers ablesen, um sicherzustellen, dass jeder Kreislauf die Menge erhält, die er benötigt, um den Raum effizient auf die gewünschte Temperatur zu heizen.
„Dies ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Produktinnovation und Technologie eine alltägliche Aufgabe für Planer und Installateure erleichtern“, sagt Olaf. „Früher hatten Verteiler nur Regelventile, und es war ziemlich schwierig, die richtige Durchflussmenge einzustellen. Ausgehend von der benötigten Litermenge im Kreislauf und dem Druckverlust musste man auf einem Diagramm ablesen, um wie viele Umdrehungen man das Regelventil schließen musste. Es ist daher nicht verwunderlich, dass früher die meisten Flächenheizungs- und -kühlsysteme nicht abgeglichen waren. Jetzt, da die meisten Verteiler mit Durchflussmessern ausgestattet sind, ist es viel einfacher, weil man die Wassermenge einfach direkt am Durchflussmesser ablesen kann.“
Für das Einstellen der Durchflussmenge am Durchflussmengenmesser brauchen sie kein Werkzeug zu verwenden, sondern Sie können dies von Hand tun. Wenn alle Kreisläufe korrekt abgeglichen sind, können die Durchflussmengenmesser mit dem mitgelieferten Clip fixiert werden. Somit lassen sich die Heizkreise bei Bedarf abstellen ohne die Voreinstellung zu verändern.
Bei weiteren Fragen zur Fußbodenheizungsplanung, dem Ausbalancieren oder Komponenten wie Verteilern und Durchflussmessern stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und helfen Ihnen weiter.